Friedrich Schiller — Das Madchen aus der Fremde

Пост опубликован: 28.01.2019

Friedrich Schiller - Das Madchen aus der Fremde


In einem Tal bei armen Hirten
Erschien mit jedem jungen Jahr,
Sobald die ersten Lerchen schwirrten,
Ein Mädchen, schön und wunderbar.

Sie war nicht in dem Tal geboren,
Man wußte nicht, woher sie kam,
Und schnell war ihre Spur verloren,
Sobald das Mädchen Abschied nahm.

Beseligend war ihre Nähe,
Und alle Herzen wurden weit,
Doch eine Würde, eine Höhe
Entfernte die Vertraulichkeit.

Sie brachte Blumen mit und Früchte,
Gereift auf einer andern Flur,
In einem andern Sonnenlichte,
In einer glücklichern Natur.

Und teilte jedem eine Gabe,
Dem Früchte, jenem Blumen aus,
Der Jüngling und der Greis am Stabe,
Ein jeder ging beschenkt nach Haus.

Willkommen waren alle Gäste,
Doch nahte sich ein liebend Paar,
Dem reichte sie der Gaben beste,
Der Blumen allerschönste dar.

Чужестранка
В одной долине очень бедной
Являлось каждою весной
Под песню жаворонков первых
Дитя, прекрасное собой
Никто не знал, с какого края,
С какой земли она пришла,
Она незримо исчезала
Едва успев сказать "прощай!"
Хотя она бродила рядом
Для всех далёк тот образ был
Никто пленённый чистым взглядом
её доверья не просил
Она всегда с собой носила
Цветы и спелые плоды,
Иное солнце их взрастило,
сама природа красоты.
Дарила всем она подарки,
Плоды и яркие цветы
И старикам, что ходят с палкой,
и сельским юношам младым.
Гостей однажды пригласили
Влюблённых свадьбу отмечать -
Она цветок им подарила
Такой, что краше не сыскать.
(перевод А.Лукомская)